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Familienforschung

Woher stamme ich, wer waren meine Vorfahren, welche Wurzeln habe ich? Die Neugier an der Geschichte der eigenen Familie motiviert viele zur Ahnenforschung, zumal jetzt viele Tauf-, Trauungs- und Totenbücher der einzelnen Pfarren im Internet einsehbar sind. Die Recherchen beginnen in der Regel in der Gegenwart, also im Hier und Jetzt, mit der Befragung der Eltern, Großeltern und weiterer Verwandter. Möglicherweise sind auch noch Ahnenpässe, Familienchroniken, Tagebücher oder Fotos, die weiterführende Informationen liefern, vorhanden. Vielleicht hat auch jemand Totenbilder gesammelt oder alte Heiratsurkunden und Taufscheine aufbewahrt. Bei den Recherchen im eigenen Umfeld ist das Abfotografieren der Unterlagen mit einer Digitalkamera sehr hilfreich. Es sind wohl auch noch Geschichten und Anekdoten zu erfragen, selbst von Grabsteinen können familienbezogene Daten ermittelt werden.

Die Lebensläufe von Verwandten, alte Dokumente, Fotos und mündliche Überlieferungen bilden bereits eine gute Basis für eine eigene Familienchronik. Die Recherchen weiter zurück in die Vergangenheit erfolgen dann mittels der historischen Quellen. Die Kirchenbücher einer Pfarre liefern uns Tauf- bzw. Geburts-, Hochzeits- und Todesdaten. Dazu müssen wir uns aber Kenntnisse der Kurrentschrift aneignen und über eine gute Systematik bei der vorzugsweise softwaregestützten Erfassung der Daten verfügen. Die richtige Zuordnung der Verwandtschaftsbeziehungen erfordert ein gewissenhaftes Arbeiten mit den Quellen. Abgesehen von der Ermittlung „nackter Daten“ zu einer Person (meist aus Tauf-, Hochzeits- und Sterbebüchern) ist es auch möglich, einen Schritt zur sozialgeschichtlichen Familienforschung zu machen, indem wirtschaftliche, besitzgeschichtliche, gesellschaftliche Aspekte miteinbezogen werden (z. B. Angaben zu Heiratsalter, Kinderzahl pro Ehe, Sterbealter, Kindersterblichkeitsrate, Todesursache, Bildung, Beruf, Status etc.). 

Bei der Erfassung der Vorfahren stellt sich auch die Frage, ob lediglich die Personen der direkten Linie erforscht werden sollen oder – in Familienblättern – auch die Geschwister und weitere Ehepartner, wenn ein Vorfahre verwitwet war und nochmals heiratete. Bisweilen stößt man bei den Recherchen an einen toten Punkt. Vielleicht kann dieser mit anderen Quellen überwunden werden, z. B. mit besitzgeschichtlichen oder grundherrschaftlichen Aufzeichnungen (z. B. Herrschaftsprotokolle). Gelegentlich kann auch die soziale Stellung eines Vorfahren genauer beleuchtet werden, etwa über die Todfallsabhandlung.

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