Stadtarchiv Grein
Das Archiv der Stadt Grein (seit 1491 mit dem Stadtrecht ausgestattet) hat sich in einer erfreulichen Vollständigkeit erhalten. Bis in die Zeit Kaiser Maximilians I. sind nur wenige Schriftstücke (in der Hauptsache Urkunden) überliefert, seit dem frühen 16. Jahrhundert ist eine Zunahme der Archivalien festzustellen, seit 1522 sind die Richteramts- und Kammeramtsrechnungen, seit 1565 die Ratsprotokolle fast lückenlos überliefert. Das 1562/63 erbaute Rathaus diente bis zur Übernahme des Stadtarchivs durch das Oberösterreichische Landesarchiv im Jahre 1981 als Aufbewahrungsort. Nach dem Stadtbrand von 1642 wurde ein Briefgewölbe mit eiserner Tür errichtet. Das Zeitalter der Napoleonischen Kriege war auch für das Stadtarchiv Grein (wie für viele andere oberösterreichische Archive) mit beträchtlichen Verlusten wertvoller Quellen verbunden. Ein vom städtischen Syndikus Anton König verfasstes Aktenverzeichnis aus dem Jahre 1819 zeigt, dass sich die Verluste seither glücklicherweise in Grenzen gehalten haben. Das Stadtarchiv Grein wurde vom Landesarchiv in mehreren Etappen übernommen und großteils in der alten Ordnung aufgestellt.
Nähere Informationen (Beschreibungen, Verzeichnisse …) finden Sie im Archivinformationssystem/Findbuch.
Literatur: Eduard Straßmayr, Die Stadt Grein und ihr Archiv (Grein 1931)
Stadtarchiv Grein / Hauptbestand
Der Bestand umfasst in ziemlicher Vollständigkeit die bei einem kommunalen Archiv üblichen Gruppen. Besonders hervorzuheben ist die Vielzahl der überlieferten Verlassenschaftsinventare. Ein Nachtrag von 36 Schachteln mit Akten wurde dem Hauptbestand nachgeordnet, während die 191 Hss. Nachtrag als eigener Bestand aufgestellt wurden (siehe dort). Die letzten 3 Schachteln mit Akten betreffen Angelegenheiten der Getränke-, Lohnsummen- und Grundsteuer. Besonders hervorhebenswert ist ein Akt über das sogenannte "Erikalager" bei Grein, ein ehemaliges Fremd- und Zwangsarbeiterlager.
302 Schachteln, 275 Handschriften, 110 Urkunden, 9 Siegelstöcke
Laufzeit: 14. - 20. Jh.
Stadtarchiv Grein / Nachtrag
Vorwiegend handelt es sich dabei um Aktiv- und Passivbücher der Stadt-Sparkasse Grein, Sitzungsprotokolle der Stadtkommune, des Ortsschulrates und der Stadtgemeinde Grein. Einen Teil des Handschriftenbestandes bilden Kassabücher, Kontoblätter, Indices, Einlaufprotokolle sowie Heimatmatrikel der Stadtgemeinde Grein.
191 Handschriften
Laufzeit: 19. - 20. Jh.
Stadtarchiv Grein / Theaterarchiv
Das Theaterarchiv gelangte gemeinsam mit dem Hauptbestand in das Landesarchiv und wurde hier neu geordnet. 5 Sch. mit Akten, Textbüchern und Noten (19./20. Jh.) sowie eine Mappe mit Plänen für Theaterneubau und Rathaus.
5 Schachteln, 1 Mappe
Laufzeit: 19. - 20. Jh.
Stadtarchiv Grein / Zeitungsarchiv
Das Zeitungsarchiv wurde zum selben Zeitpunkt wie die Handschriften-Nachträge übernommen und im Landesarchiv chronologisch aufgestellt. Es handelt sich um 33 Fasz. der Greiner Zeitung von 1906-1945.
33 Faszikel
Laufzeit: 1906 - 1945
Stadtarchiv Grein / Steueramtsarchiv
siehe Steueramt Grein