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Mondseer Fragmente

Modellfall Fragmentendigitalisierung  – die mittelalterlichen Fragmente des Klosters Mondsee


Projektleiter: Andreas Fingernagel, Direktor der Sammlung von Handschriften und alten Drucken, Österreichische Nationalbibliothek
Kooperationspartner: Oberösterreichische Landesbibliothek, Oberösterreichisches Landesarchiv, Institut für Österreichische Geschichtsforschung (Universität Wien)

Nach der Aufhebung des Benediktinerstifts Mondsee 1791 wurden der Bibliotheks- und Archivbestand verstreut. Die Handschriften der Bibliothek befinden sich heute in der Österreichischen Nationalbibliothek, viele Drucke in der Oberösterreichischen Landesbibliothek und der noch erhaltene Rest des Archivs im Oberösterreichischen Landesarchiv.

Alle diese Objekte sind potentiell Quellen für den Untersuchungsgegenstand dieses Projekts: Fragmente mittelalterliche Handschriften aus Mondsee. Bis weit in die Neuzeit hinein war es üblich, das wertvolle Rohmaterial Pergament aus nicht mehr benötigten oder beschädigten Handschriften wiederzugewinnen. Die dafür zerschnittenen Bände, deren Überreste heute in Bucheinbänden verborgen sind, sind wertvolle Quellen für die Literatur und die Schreibgewohnheiten mittelalterlicher Klöster. Für Mondsee hat man die Bedeutung dieser Fragmente teils schon im 19. Jahrhundert erkannt, als besonders die althochdeutsche Bibelübersetzung aus dem Stift Aufsehen erregte.

Eine durchgehende Bearbeitung und Veröffentlichung aller Fragmente war allerdings lange nicht möglich. Zu schwierig war die Identifizierung der oft sehr kleinen Stücke, zu umständlich die zusammenfassende Publikation der an verschiedenen Orten verstreuten Teile. Erst durch die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung und besonders durch die neue internationale Datenbank Fragmentarium (www.fragmentarium.ms) bekam die Forschung die nötigen Hilfsmittel zur Verfügung gestellt.

In einem zweijährigen Projekt werden nun sowohl bereits aus den Handschriften abgelöste als auch noch in den Einbänden vorhandene Fragmente aus Mondseer Handschriften und Drucken digitalisiert, katalogisiert und in die Datenbank Fragmentarium übertragen. Dort sind sie durchsuchbar und können virtuell zu einer Ursprungshandschrift rekonstruiert werden. Ein bislang verborgenes Stück oberösterreichische Kulturgeschichte wird so der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.

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