Oberösterreichisches Landesarchiv Kultur | Gut | Bewahrt
Menü
Home » Benutzung / Kurse » Recherche im Archiv » Know How » Quellen » ... in der Pfarre » Sondermatriken

Sondermatriken

Spitalmatriken

Einen Sonderstatus mit dem Recht zur Führung von eigenen Sterbebüchern hatte das Spital der Barmherzigen Brüder in Linz. In den Sterbebüchern wurden die Todesfälle der im Spital Verstorbenen in fortlaufender Reihenfolge ohne Unterschied der Konfession eingetragen. Die Sterbebücher beginnen mit der Gründung des Spitals im Jahre 1757. Zweitschriften davon befinden sich für die Jahre 1858-1880, 1927-1938 und 1940 im Oberösterreichischen Landesarchiv beim Bestand der oberösterreichischen Pfarrmatrikenduplikate.

Marine und Kaiserhaus

Besondere Bestimmungen galten auch für die Registrierung der Geburts-, Trauungs- und Sterbeakte, welche auf österreichischen Handels- oder Kriegsschiffen bezüglich darauf befindlicher Zivilpersonen aufgenommen wurden, ferner für die Mitglieder des Kaiserhauses, hier war die Hof- und Burgpfarre Wien zuständig.

Militärmatriken

Die Besonderheit der Militärmatriken erklärt sich aus der Exemtion aus dem Pfarrverband, welche die zum Militär gehörenden Personen in Österreich schon früh erlangt haben. Das Militärreglement von 1768 besagt, dass die Matrikenbücher für die Militärpersonen von den Militärgeistlichen zu führen seien. Nach späteren Vorschriften unterschied man zwischen Personen, welche zur "militia vaga", und solchen, welche zur "militia stabilis" gehörten. Für letztere führte der Zivilseelsorger die Matriken, für erstere regelmäßig die Militärgeistlichkeit. Über die im Felde vorkommenden Taufen, Trauungen und Sterbefälle wurden Manualprotokolle geführt. Die Führung der Militärmatriken wurde 1869 den Militärpfarrern, -kuraten und -kaplänen übertragen. In kleineren Garnisonsorten verblieb man bei der Gepflogenheit, dass der Ortspfarrer die vorgekommenen Matrikenfälle in seiner Pfarrmatrik ersichtlich machte und die Extrakte dem betreffenden Truppenkörper zusandte. Nur für die Militärpersonen der israelitischen Konfession wurde in Friedenszeiten kein besonderer Militärgeistlicher aufgestellt.

Daten ehemaliger Militärangehöriger sind im Österreichischen Staatsarchiv, Abteilung Kriegsarchiv, A-1030 Wien, Nottendorfergasse 2 zu erfragen. Die Militärmatriken des ehemaligen Feldvikariates sind ebenfalls dort verwahrt. Als Nachschlagewerke kommen verschiedene Militärschematismen in Frage. Eine Kurzübersicht über österreichische Truppengeschichte bringt die Zeitschrift "Adler" 2. Jahrgang (1940) 24-28.

Aktuelles

Das neue Buch von Verena Wagner stellt die Entwicklung und Problematik einer kleinen jüdischen…

So finden Sie uns